Das 71. Studierendenparlament der RWTH Aachen wählt den AStA für die Wahlperiode 2023/24

Der neue AStA der RWTH Aachen / © 2023 Noëmi Preisler / AStA der RWTH Aachen

Das 71. Studierendenparlament der RWTH Aachen wählte in seiner konstituierenden und einer außerordentlichen Sitzung einen neuen Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA).
Zum Vorsitzenden wurde Simon Roß gewählt, der stellvertretende Vorsitzende und Referent für Kultur ist Leif Steinhagen. Darüber hinaus wurden Zekiye Kazan als Referentin für Soziales, Jos Steverding als Referent für Lehre und Hochschulkommunikation sowie Saskia Schall als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und politische Bildung gewählt . Florian Winkler als Referent für Nachhaltigkeit und studentisches Engagement und Marco Leonhardt als Referent für Finanzen und Organisation wurden bereits vor einem Jahr in den AStA gewählt. Bis zur Wahl ihrer Nachfolge üben sie ihr Amt im neuen Team kommissarisch aus.

Ein weiterhin sehr präsentes Thema für die Studierendenvertretung ist die studentische Mobilität. Über zehn Monate nachdem das 49-Euro-Ticket angekündigt wurde, droht immer noch der Wegfall der Semestertickets für Studierende. Die Semestertickets basieren auf dem Solidarmodell: alle Studierenden zahlen den gleichen Preis – unabhängig davon ob und wie häufig sie das Ticket nutzen. Bisher konnte das Ticket dadurch 80 bis 90 % günstiger sein als herkömmliche Tickets – und das fast ohne zusätzliche Subventionen.
Doch um in NRW mobil zu sein, zahlen alle Aachener Studierenden denselben Preis wie vor Einführung des 49-Euro-Tickets; unverändert 33,61 Euro pro Monat. Da der Preisabstand zum 49-Euro-Ticket damit zu gering ist, ist das Solidarmodell nicht mehr zulässig. Dies bestätigen unabhängige Rechtsgutachten.

“Sollten Bund und Länder es nicht schaffen sich bis Ende Oktober auf eine Lösung für die Semestertickets zu einigen und der AVV uns aus finanziellen Gründen kein rechtssicheres Angebot machen können, wird es ab April 2024 in Aachen kein Semesterticket mehr geben. Denn unser aktueller Vertrag läuft zum Ende des Wintersemesters aus und zu den aktuellen Konditionen kann es keine Verlängerung geben”, kommentiert Simon Roß, AStA-Vorsitzender.

Ein Wegfall des Semestertickets würde für viele Studierende teuer werden und auch die ASEAG hätte auf einen Schlag Einnahmeeinbußen in zweistelliger Millionenhöhe pro Jahr.

Die soziale Situation der Studierenden hängt auch am BAföG. Hier plant die Bundesregierung für das kommende Haushaltsjahr allerdings eine drastische Kürzung der Mittel. Dabei bekommen bereits jetzt nur knapp 11 % der Studierenden BAföG und selbst der BAföG-Höchstsatz liegt weit unter der Armutsgrenze.

“Wie sollen Studierende angesichts steigender Lebenshaltungskosten ihr Studium finanzieren? Mehr Studierende müssen BAföG erhalten können und das Geld muss zum Leben reichen. Die Rechnung der Regierung geht nicht auf!”, äußert sich Zekiye Kazan, Referentin für Soziales, zur anstehenden Kürzung.

Außerdem macht sie darauf aufmerksam, dass Studierende zu den Gruppen in Deutschland zählen, die am stärksten von Armut betroffen sind.

Im Bereich Lehre und Hochschulkommunikation widmet sich der Referent Jos Steverding zusammen mit seinem Team derzeit intensiv der laufenden Klausurenphase und berät Studierende zu ihren Rechten bei Prüfungen. In der kommenden Amtszeit stehen jedoch auch andere wichtige Themen auf der Agenda, darunter die Re-Akkreditierung der Hochschule sowie verschiedene Projekte im Bereich Digitales und Internationales. Jos Steverding betont, dass er im kommenden Jahr besonders die Anliegen der Studierenden in den Fokus rücken möchte. Dazu zählt z.B. die Schaffung von innovativen Lernraum-Konzepten.

„Wir möchten in der politischen Bildung aktiv dazu beitragen, die Bedeutung und Aufarbeitung unserer Vergangenheit im Hochschulumfeld nachhaltig zu verankern“, erklärt Saskia Schall, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und politische Bildung. Dabei stehen die Anliegen und Wünsche der Studierendenschaft sowie Informationsveranstaltungen im Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit. „Unser Ziel ist es, den Studierenden die Möglichkeit zu bieten, über das Studium hinaus an Diskussionen zu verschiedenen Themen teilzunehmen. Wir streben an, eine offene Plattform bereitzustellen, auf der sie aktiv mitwirken und mitgestalten können.“

Weiterhin kümmert sich der Referent für Kultur, Leif Steinhagen, mit seinem Team um ein breites und diverses Angebot von studentischer Kultur. Dieses umfasst unter anderem Poetry Slams, das Campus Festival im Sommer 2024, den studentischen Biergarten am Templergraben sowie Kunstkurse und -ausstellungen. Es wird außerdem daran gearbeitet, neue Veranstaltungen in Kooperation mit der Stadt und der RWTH ins Leben zu rufen.

Der AStA freut sich auf das kommende Amtsjahr sowie auf die anstehende Erstsemesterwoche – dieses Jahr auch wieder mit der Erstirallye, die von vielen engagierten Studierenden sowie der Hochschule ermöglicht wird.