Heute vor 90 Jahren wurde das Ende der deutschen Reparationzahlungen nach dem ersten Weltkrieg beschlossen. Viele von euch kennen den Vertrag von Versailles vielleicht noch aus dem Geschichtsunterricht, wo er oft als ausgesprochen hart und als einer der Gründe für den Fall der Weimarer Republik dargestellt wird. So verlor zum Beispiel Deutschland im Friedensvertrag etwa 13% seines vorherigen Gebiets, Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich hingegen wurden quasi komplett aufgelöst. Auch die Reparationszahlungen stellten zwar eine Belastung für die deutsche Wirtschaft da, waren aber durchaus stemmbar.

Die Verringerung, Verschiebung und endgültige Beendigung der Reparationszahlungen war lange Ziel der deutschen Außenpolitik. Dabei wurden mehrere Pläne verhandelt, um die Zahlungen zu regeln, ohne der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft zu stark zu schaden.

Die deutsche Regierung lies die Inflationsrate bewusst auf hohem Niveau, um sie als Grund für die Zahlungsunfähigkeit zu instrumentalisieren.

Die Schwächung Deutschlands zur Verhinderung eines weiteren Angriffs war die oberste Priorität Frankreichs nach dem Krieg. Das enthielt das Aufkommen für die Kriegskosten der Alliierten und die Abtrennung des Rheinlands von Deutschland.

In Folge der Weltwirtschaftskrise wurde Deutschland auf der Konferenz von Lausanne 1932 nicht mehr als zahlungsfähig für die Reparationen befunden und sollte lediglich eine geringere Restzahlung über die nächsten 15 Jahre leisten, statt der vorher angedachten Zahlung bis ins Jahr 1988.

(mda)