Am 5. November sind in Düsseldorf rund 3.500 Menschen aus ganz NRW gegen die von der Landesregierung geplanten Kürzungen der  Grundfinanzierung der Hochschulen auf die Straßen gegangen. Die Mehrheit der Teilnehmenden waren Studierende, aber auch zahlreiche Mitarbeitende der Hochschulen schlossen sich dem Protest an, um ihren Unmut über die Sparpläne zum Ausdruck zu bringen. 
 
Der Demonstrationszug begann am Düsseldorfer Hauptbahnhof und endete mit einer Kundgebung vor dem Landtag, bei der Vertreter*innen der ASten, der GEW und von TVStud sprachen. Zum Abschluss der Veranstaltung stellte sich auch die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Ina Brandes, den Demonstrierenden und hielt eine kurze Rede. 
 
Als AStA der RWTH Aachen danken wir der Ministerin für ihre Courage, 
sich im direkten Dialog den Demonstrierenden zu stellen. Sowohl ihr 
Auftritt als auch die angekündigte Verringerung der geplanten Kürzungen 
von 158 auf 120 Millionen Euro jährlich ändern jedoch nichts an unserer 
klaren Ablehnung der Mittelkürzungen im Hochschulbereich. 
 
Aus der Grundfinanzierung werden Personal und Infrastruktur für die 
Erfüllung der Kernaufgaben der Hochschule finanziert. Das Spektrum der 
durch die Sparmaßnahmen möglichen Konsequenzen ist weitreichend: 
Kürzungen lassen sich nahezu ausschließlich bei wissenschaftlichen und 
studentischen Mitarbeitenden sowie beim Personal in der Verwaltung 
umsetzen. Weniger Lehrpersonal bedeutet ein geringeres Angebot an 
betreuungsintensiven Formaten wie Seminaren oder Tutorien. Vor dem 
Hintergrund der bereits schlechtesten Betreuungsrelation an Hochschulen 
in NRW im Bundesvergleich ist dies besonders alarmierend. 
 
Auch freiwillige Angebote, die etwa Internationalisierung (z. B. Sprachkurse) oder die persönliche Entwicklung der Studierenden (z. B. 
Hochschulsport) fördern, sind gefährdet. Unterstützende Strukturen wie 
Lernräume oder Beratungsstellen für Studierende in herausfordernden 
Lebenslagen geraten zusätzlich unter Druck. Ein Wegfall dieser Angebote 
würde insbesondere Studierende treffen, die bereits strukturell 
benachteiligt sind. 
 
Dass die Demonstration und Kundgebung am 5. November der größte 
Studierendenprotest in NRW seit vielen Jahren war, zeigt deutlich, wie 
groß die Unzufriedenheit über die geplanten Kürzungen ist. In Zeiten 
wachsender gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten bei Bildung und Forschung zu sparen, ist ein fataler Fehler. 
 
Als AStA der RWTH Aachen fordern wir die Landesregierung daher erneut 
auf, die Kürzungen vollständig zurückzunehmen und Ausgaben in Bildung 
und Forschung als das zu begreifen, was sie sind: eine Investition in 
die Zukunft unseres Landes – und in die jedes einzelnen Studierenden.

© 2025 David-Luc Adelmann (Instagram: @david_adelmann)

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